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22 Tinnitus / Schwindel Bei vielen Patienten, die an Tinnitus oder Schwindel leiden, ist eine nicht korrekte Bisslage Mitverursacher der Beschwerden. Die nebenstehende Abbildung soll die anatomischen Zusammenhänge in stark vereinfachter Form erläutern. Die Geräuschwahrnehmung wird vom Innenohr (Cochlearsystem) gesteuert, das nicht nur beim Hörvorgang eine wichtige Rolle spielt, sondern auch als Gleichgewichtsorgan dient. Die Reizweiterleitung aus dem Innenohr erfolgt über winzige Nervenfasern (Nervus cochlearis). Die Reize werden ständig an spezifische Areale im Hirnstamm gemeldet und sorgen so für die Geräusch- bzw. die Gleichgewichtswahrnehmung. Im Hirnstamm erfolgt die Verschaltung von verschiedenen Nerven. In direkter anatomischer Nähe zu den Arealen der Geräuschwahrnehmung bzw. den Arealen der Gleichgewichtsverschaltung findet die Verarbeitung der Informationen aus dem Bereich des Gesichtsnervs (Nervus trigeminus) statt. Dieser sendet Informationen aus dem Bezirk der Kaumuskulatur (Kiefergelenkstellung, Zahnstellung) an den Hirnstamm. Eine Überaktivität, die durch einen Fehlbiss ausgelöst wird, führt so zu einer Projektion auf die Nervenzellen, die für die Geräuschwahrnehmung bzw. für das Gleichgewicht verantwortlich sind und verursacht auf diese Weise Tinnitus bzw. Schwindel. Viele Patienten haben bereits zahlreiche Untersuchungen hinter sich.


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